So, da sind wir also wieder.

Es stimmt, mein Vater ist tatsächlich gelb. Das (eigentlich) Weiße in seinen Augen hat eine Färbung wie das Gelb in dem Logo da rechts, am Körper ist es dunkler. Wäre es nicht krankheitsbedingt würde ich darüber lachen.

Eine erste Diagnose gibt es auch schon: die Gallenblase ist vergrößert, was darauf schließen läßt, das der Abfluß verstopft ist. Die überschüssige Gallenflüssigkeit sucht dann wohl ihren Weg ins Blut und verursacht dann die Färbung. Eigentlich harmlos.
Blöd ist aber, das die Ärzte noch nicht wissen, was den Abfluß verhindert. Ein Stein ist es wohl nicht. Was schlimmeres auch nicht. Also werden sie, wenn es blöd läuft, meinen Vater wohl operieren müssen, um selber nachzusehen. An sich kein Ding, aber mein Vater hat gerade seinen 70. Geburtstag gefeiert. In dem Alter wird einem bei dem Gedanken doch mulmig, auch wenn der Patient sich (wie hier) ansonsten allerbester Gesundheit erfreut.

Montag wird erstmal eine Schichtaufnahme gemacht, dann sehen wir weiter.

Wenn zu ungewohnten Zeiten Leute anrufen, dann bedeutet das meistens nichts Gutes.

Einen neuen Beweis für diese These habe ich gestern bekommen. Kurz nach acht schellte das Telefon: meine Mutter ist dran. Das ist aus zwei Gründen ungewöhnlich:

1. meine Eltern sind der festen und unverrückbaren Überzeugung, es sei ausschließlich meine Aufgabe sie anzurufen. Andersrum geht gar nicht. Warum? Keine Ahnung, ist aber so.
2. um die Zeit telefoniert meine Mutter für gewöhnlich nicht.

Sie rief mich aber an, um mir mitzuteilen, das mein Vater heute (also inzwischen gestern) ins Krankenhaus gekommen sei. Er sei ganz gelb, ansonsten aber beschwerdefrei. Die Färbung hätte in den Augen begonnen, sei aber inzwischen auf den ganzen Körper übergegangen. Ersten flüchtigen Checks zufolge ist aber nichts ernstes mit Leber oder Galle zu erkennen.

Wir fahren jetzt mal hin, gucken, was denn so los ist. Bei der Gelegenheit lernt der Panda dann auch meine Mutter kennen. Eine bessere Gelegenheit hätte ich mir auch kaum vorstellen können.