Jesusmariaundjosef, was war das denn?
Mein Vater ist dann gestern um 18:50 Uhr in der Intensivstation aufgetaucht. Die Telefonzentrale des Uniklinikums hat meiner Mutter die Durchwahl der Station gegeben, damit sie direkt dort nachfragen kann. Das hat sie auch getan und das Ergebnis hat sie so geschockt, das sie mir nicht klar erkären konnte, was eigentlich genau gemacht wurde. Also habe ich mich selbst ans Telefon gehängt und mal meinen Onkel (einen Dr. med.) angerufen.
Also: es wurde eine sogenannte Whipple-Operation durchgeführt. Ausführlichere Beschreibungen finden sich u.a. hier und hier. Bei dieser OP werden die Gallenblase und -gang, die Bauchspeicheldrüse, der Zwölffingerdarm, diverse Lymphknoten und Teile des Magens entfernt. Danach werden die verbliebenen Organe wieder miteinander vernäht, damit die Nahrung weiter durch Magen und Darm wandern kann. Aus dieser Aufzählung läßt sich schon schließen, daß es sich hierbei um eine heftige Maßnahme handelt.
Nachdem ich das alles gehört, gelesen und verdaut hatte, habe ich in der Klinik angerufen und tatsächlich die Ärztin an den Apparat bekommen, die auch schon mit meiner Mutter gesprochen hatte. Die Dame war sehr nett und hilfsbereit. Sie sagte mir, das meinem Vater nicht die komplette Bauchspeicheldrüse entfernt wurde, sondern das ein Teil stehengelassen wurde. Dieser Teil kann (mit ein bißchen Glück) die Funktion des kompletten Organs übernehmen. Sie sagte mir allerdings auch, das die Krankheit und die Behandlung (aka Operation) meinen Vater mit Sicherheit Lebenszeit kosten wird. Soll heißen: er wird nicht so alt, wie er ohne Krankheit hätte werden können. Das sie mir das so offen und ehrlich gesagt hat rechne ich ihr hoch an. Auch bei den möglichen Komplikationen hat sie mir reinen Wein eingeschenkt. Möglich wäre eine Infektion, innere Blutungen oder undichte Nähte infolge von Narbenbildung o.ä. Letzteres hätte zur Folge, das Sachen in die Bauchhöhle gelangen, die dort nicht hingehören und eine Bauchfellentzündung verursachen, die für sich alleine genommen schon schlimm genug wäre. Ein kritischer Punkt sei auch die Verdauungstätigkeit, die sich jetzt natürlich erstmal neu regulieren müsse, da ja Teile des Systems plötzlich fehlten. Alles das werde sich aber in den nächsten zwei Wochen zeigen.
Sie hat mir allerdings auch Mut gemacht: mein Vater wäre in sehr guter körperlicher Verfassung und hätte die OP gut überstanden. Sein Zustand sei stabil. Wenn sich nichts dramatisches mehr tut, käme er morgen auf die normale chirurgische Station. Dort bleibt er dann erstmal einige Wochen, in denen sich dann auch entscheidet, wie die Behandlung weitergeht (Chemo/Bestrahlung). Mit ein bißchen Glück bleibt ihm das erspart.
Was mir ein bißchen Sorge macht ist die Frage, ob mein Vater die Kraft und den Willen hat, sich durch diese Scheiße durchzubeißen. Er sagte zwar, daß ein Abtreten mit 70 nicht in Frage käme, aber das war, bevor der ganze Umfang klar war. Über diesen Punkt bin ich mir sehr im unklaren. Ich hoffe, er enttäuscht mich nicht.
Wenn noch jemand Daumen drücken möchte: es besteht weiterhin ein gewisser Bedarf.
Also: es wurde eine sogenannte Whipple-Operation durchgeführt. Ausführlichere Beschreibungen finden sich u.a. hier und hier. Bei dieser OP werden die Gallenblase und -gang, die Bauchspeicheldrüse, der Zwölffingerdarm, diverse Lymphknoten und Teile des Magens entfernt. Danach werden die verbliebenen Organe wieder miteinander vernäht, damit die Nahrung weiter durch Magen und Darm wandern kann. Aus dieser Aufzählung läßt sich schon schließen, daß es sich hierbei um eine heftige Maßnahme handelt.
Nachdem ich das alles gehört, gelesen und verdaut hatte, habe ich in der Klinik angerufen und tatsächlich die Ärztin an den Apparat bekommen, die auch schon mit meiner Mutter gesprochen hatte. Die Dame war sehr nett und hilfsbereit. Sie sagte mir, das meinem Vater nicht die komplette Bauchspeicheldrüse entfernt wurde, sondern das ein Teil stehengelassen wurde. Dieser Teil kann (mit ein bißchen Glück) die Funktion des kompletten Organs übernehmen. Sie sagte mir allerdings auch, das die Krankheit und die Behandlung (aka Operation) meinen Vater mit Sicherheit Lebenszeit kosten wird. Soll heißen: er wird nicht so alt, wie er ohne Krankheit hätte werden können. Das sie mir das so offen und ehrlich gesagt hat rechne ich ihr hoch an. Auch bei den möglichen Komplikationen hat sie mir reinen Wein eingeschenkt. Möglich wäre eine Infektion, innere Blutungen oder undichte Nähte infolge von Narbenbildung o.ä. Letzteres hätte zur Folge, das Sachen in die Bauchhöhle gelangen, die dort nicht hingehören und eine Bauchfellentzündung verursachen, die für sich alleine genommen schon schlimm genug wäre. Ein kritischer Punkt sei auch die Verdauungstätigkeit, die sich jetzt natürlich erstmal neu regulieren müsse, da ja Teile des Systems plötzlich fehlten. Alles das werde sich aber in den nächsten zwei Wochen zeigen.
Sie hat mir allerdings auch Mut gemacht: mein Vater wäre in sehr guter körperlicher Verfassung und hätte die OP gut überstanden. Sein Zustand sei stabil. Wenn sich nichts dramatisches mehr tut, käme er morgen auf die normale chirurgische Station. Dort bleibt er dann erstmal einige Wochen, in denen sich dann auch entscheidet, wie die Behandlung weitergeht (Chemo/Bestrahlung). Mit ein bißchen Glück bleibt ihm das erspart.
Was mir ein bißchen Sorge macht ist die Frage, ob mein Vater die Kraft und den Willen hat, sich durch diese Scheiße durchzubeißen. Er sagte zwar, daß ein Abtreten mit 70 nicht in Frage käme, aber das war, bevor der ganze Umfang klar war. Über diesen Punkt bin ich mir sehr im unklaren. Ich hoffe, er enttäuscht mich nicht.
Wenn noch jemand Daumen drücken möchte: es besteht weiterhin ein gewisser Bedarf.
schlauschiesser - 14. Aug, 09:30
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