Letzten Winter hatte ich Sohn versprochen, das wir, wenn die Bäume wieder Blätter haben, zum Klettern fahren. Und zwar hier.

Inzwischen verlieren die Bäume schon fast wieder ihr Laub, aber das Versprechen mußte immer noch eingelöst werden. Nämlich heute.

Ich habe ihn heute von der Schule abgeholt und dann sind wir direkt losgezogen.

Was soll ich sagen? Als hätte er nie was anderes gemacht. Als hätte er sein Leben in irgendwelchen Bäumen verbracht. Nachdem ihm sein Kletterzeug und sein Helm angepaßt wurden folgte noch eine kurze Einweisung in die Handhabung der Karabinerhaken und dann ging es auch schon los.

Man kann nicht viel sagen, er hat es einfach souverän gemacht. Von der Sicherung mittels Karabiner an den vorgesehenen Sicherungsseilen bis zur Bewältigung der einzelnen Hindernisse. Kein Zögern, kein Zaudern. Nur zweimal mußte ich ihm zur Hand gehen, da er noch zu klein war, um die vorgesehenen Führungsseile zu erreichen.

Ich war so stolz auf den kleinen Mann. Das er gerne klettert wußte ich ja, aber das er sich so selbstverständlich da oben bewegt hätte ich nicht gedacht. Das machen wir in jedem Fall nochmal.

Jetzt schläft er den Schlaf der Erschöpften. Das ist nämlich nicht nur spaßig, sondern auch mörderisch anstrengend.