Soeben habe ich den finalen Gang über den hiesigen Weihnachtsmarkt erledigt. Die Idee kam von D. und seiner Freundin und ich habe mich einfach an die beiden drangehängt.

Die letzte Bratwurst des Jahres ist weggeknuspert und auch das letzte Brot von diesem mittelalterlichen Bäcker ist gekauft und verspeist. Dieser Bäcker ist ein starke treibende Kraft, den Markt zu besuchen. In einem holzbefeuerten Ofen werden die leckersten Brote der Welt gebacken. Am allerbesten sind sie, wenn sie heiß aus dem Ofen verzehrt werden. Da lasse ich alles andere für stehen.

Aber jetzt ist damit Schluß. Bis zum Frühjahr jedenfalls, dann ist wieder irgendein Stadtfest und der ganze Troß an Freßständen wird zuverlässig wieder da sein.

Stellen Sie nicht die WC-Reinigertabs neben die Spülmaschinentabs.

Läßt es sich nicht umgehen, so stellen Sie vor dem Griff in den Putzmittelschrank (oder wo auch immer) sicher, daß ihr Wachheits- oder Aufmerksamkeitsgrad hoch genug ist, um die unterschiedlichen Tabfolien zu registrieren.

Sie ärgern sich sonst. Ehrlich.

Fragen Sie nicht.

Ich werde abnehmen müssen.

Diese Erkenntnis entspringt nicht plötzlich erwachtem Gesundheitsbewußtsein oder gar Eitelkeit. Sie ist vielmehr praktischer Natur: es gibt einen Elektroroller, den die Firma zur Verfügung gestellt hat, damit wir von einem Gebäude zum anderen kommen können.

OK, die beiden Gebäude liegen keine 200 Meter auseinander (mehr so 50, wenn man den kürzesten Weg über die Wiese nimmt), aber zur Befriedigung des Spieltriebs taugt das Gerät allemal.

Gestern habe ich mich also zum ersten Mal diesem Klapperatismus anvertraut. Alles war gut, solange die Strecke eben war. An der winzigen Steigung zum Eingang hinauf ist die Karre allerdings verreckt. Ich mußte absteigen, weil sie es nicht geschafft hat. Diese Demütigung!

Andere haben dieses Problem nicht, was nur einen Schluß zuläßt: es gibt zuviel von mir. Hoffentlich läßt sich da was dran drehen.

Falls nicht: weiß jemand ob und wie man Elektromotoren tunen kann?

Unser zweiwöchentliches Gesamtmeeting ist heute von 14 auf 12:30 Uhr vorverlegt worden.

Der Grund: zwei komplette Leberkäse und eine große Kiste mit frischen Laugenbrezeln und -stangen. Kleinigkeiten wie süßen Senf und verschiedene Ketchupsorten erwähne ich gar nicht.

Die Schlacht war lang und hart, aber der Käse hat verloren. Höchstens noch ein Drittel ist über geblieben. Mehr Glück hatten die Brezeln und Stangen: an ihnen ist das Massaker vorübergezogen.

Fehlt eigentlich nur noch ein Magenputzer zum Abschluß. Und etwas gegen durch die Decke geschossene erhöhte Cholesterinwerte.

Ich habe in dieser Woche aus irgendeinem Grund jeden Tag zuwenig geschlafen. Jede Nacht war eine bis zwei Stunden zu kurz.

Allmählich fängt das an, seinen Tribut zu fordern. Unkonzentriert, leicht reizbar und ein leicht wattiges Gefühl im Kopf sind eindeutige Zeichen.

Der Plan für heute abend: allerspätestens 21:30 Uhr ist Licht aus im Hause Schlauschiesser.

Zum Jahreswechsel steht ein größeres Projekt an. Es ist zeitkritisch (kann nur am 01.01. erfolgen und muß dann auch abgeschlossen sein) und etwas völlig Neues, was im Betriebsplan so überhaupt nicht vorkommt.

Wochenlang ist jetzt wenig bis gar nichts passiert, alle beteiligten Fachabteilungen (das sind nicht wenige) haben sich in vornehmes Schweigen gehüllt.

Gestern allerdings brach Aktionsdrang durch. Wahrscheinlich hat einer der höheren Beteiligten auf den Kalender geschaut. Die wenigen verbleibenden Tage in Kombination mit den Urlaubsplänen der Beteiligten ließen nur eine Möglichkeit zu: fort mit Schaden, so schnell es geht.

Jetzt haben wir das Problem Projekt geerbt.

Na danke. Vielen vielen Dank.

Ein Kollege kommt rein und fragt ob wir wüßten, was die Meldung "Brüheinheit überfüllt" an der Kaffeemaschine zu bedeuten habe und was man tun müßte, um sie wegzubekommen.

Unter dem Bombardement guter Ratschläge wie

• Brüheinheit leeren
• Haben sie die Brüheinheit schon mal neu gestartet?
• Hat die Brüheinheit die letzten Hotfixes bekommen?
• Upgrade der Brüheinheit auf die Version "Brüheinheit 2008"
• Display abkleben
• u.v.m.

zog er sich (leicht beleidigt) zurück.

Woraufhin ein anderer Kollege uns attestierte, wir seien doch "professionell deformiert". Wenn wir das als Berufskrankheit anerkannt bekommen, steht einer Frühverrentung mit vollen Bezügen fast nichts mehr im Weg. Cool.

und ich habe es auch nicht vermißt.

Ich bin heute wieder als einziger Vertreter einer ansonsten fünf Mann starken Abteilung anwesend. Dazu kommt, daß ich gestern abend um 22:30 Uhr noch eine Frühschicht geerbt habe.

Der Tag verspricht heiter zu werden. Oder auch nicht.

Heute habe ich eine Entdeckung gemacht, die mich etwas erschreckt und frustriert.

Es scheint so zu sein, daß es mich ungefähr sechs Jahre nicht gegeben hat. Nämlich die Jahre 1982 bis 1987. Mit anderen Worten: meine Pubertät.

Physisch war ich schon da, aber es gibt keine Spuren, die ich hinterlassen habe. Mir fehlen an diese Jahre so gut wie alle Erinnerungen, höchstens einzelne Erlebnisse sind noch da. Ich weiß nicht mehr, was ich gemacht habe, mit wem ich meine Zeit verbracht habe oder wo ich gewesen bin.

Dadurch, daß ich nicht weiß, mit wem ich unterwegs war, kann ich auch niemanden fragen. Meine einzige Quelle sind also meine Eltern.

Es gibt keine Photos aus dieser Zeit. Die letzten, die meine Eltern haben stammen aus dem Jahr 1979 und fangen dann 1990 wieder an. Elf Jahre lang haben sie kein einziges Bild von mir. Meine Mutter meint, ich hätte mich schlicht geweigert, mich ablichten zu lassen. Aber das kann doch nicht sein, daß sie nicht ein einziges Bild gemacht haben, oder?

Meine Mutter (meinen Vater zu in diesem Zusammenhang zu befragen lohnt nicht) sagt, ich wäre praktisch nur zum Essen und Schlafen nach Hause gekommen. Wo ich in der Zwischenzeit war, kann sie nicht sagen. Sie hat zwar einige Punkte genannt, wo ich ihrer Meinung nach gewesen wäre, aber die halte ich alle für fragwürdig. Ich kann ziemlich sicher ausschließen, daß ich dreimal die Woche auf eine weiter entfernt gelegene Wiese zum Fußballspielen gegangen bin. Aus zwei Gründen: (a) ich habe damals schon Fußball gehaßt abgelehnt und (b) gab es eine Wiese direkt hinter dem Haus. Ich vermute eher, ich habe gesagt ich ginge dorthin, um dann völlig woanders zu sein. Aber wo? Ich weiß es nicht. Auch die anderen Orte, an denen sie mich wähnte, finde ich nicht sehr überzeugend.

Alles in allem eine erschreckende Situation, wenn plötzlich ganze Jahre in der Biographie zu weißen Flecken werden.

Bevor jemand (sich) fragt: nein, ich habe keine Drogen, außer Alkohol, konsumiert. Den dafür in größeren Mengen, aber das würde einzelne Ausfälle erklären, keine zusammenhängenden Zeiten. Und ja, an die Zeiten davor und danach habe ich Erinnerungen, also ist auch ein organischer Schaden eher unwahrscheinlich.

Betriebssystem ist drauf. Grundlegende Konfigurationen sind auch schon erledigt.

Erster Eindruck: WHOA! Ist der schnell. Und laut, wenn der Prozessorlüfter Gas gibt.

Jetzt kommt dieser nervtötende Kleinkram. Dazu baue ich dann erstmal die alte Festplatte in den neuen ein und ziehe alle wichtigen Daten um.

Obwohl, erstmal gehe ich frühstücken. So wichtig ist es denn doch nicht, das ich dafür mit knurrendem Magen dasäße. Ich werde älter langsam vernünftiger, glaube ich.