Alltag

8
Nov
2007

Das habe ich jetzt davon

Die Herbergsmutter hat zurückgeschlagen.

Heute morgen beim Frühstück kam sie mit einem anderen Gast im Schlepptau in den Raum, steuerte zielsicher auf meinen Tisch zu und wies dem Mann den Platz mir gegenüber zu.

Dazu zwitscherte sie "Sie sind ja alle bei *piep* in einer Schulung, da dachte ich, ich setze sie mal zusammen an einen Tisch, dann können sie sich ja auch mal ein wenig kennenlernen. Soll ich noch Kaffee bringen?"

Kurz darauf wiederholte sich das Prozedere mit noch einem Typen. Und dann mit noch einem.

Jetzt sitze ich also mit drei Typen an einem Tisch, die sich pausenlos darüber unterhalten, was sie schon alles gesehen haben in ihrem Job, wie dumm sich User anstellen können, yaddayaddayadda.
Dazu essen Sie Leberwurstbrötchen zum Frühstück *schauder*.

Merke: Errege niemals den Unmut der Herbergsmutter. Sie sitzt am längeren Hebel und nutzt das auch gnadenlos aus.

7
Nov
2007

Böser Fauxpas

Die Gegend, in der ich mich momentan aufhalte gilt ja als tiefkatholisch. Nicht umsonst ist Paderborn ein Erzbistum und das schon ziemlich lange.

Auch meine Gastgeberin scheint da keine Ausnahme zu sein. Ich erwähnte die religiösen Sprüche im Treppenhaus.

Da kommt es dann gar nicht gut, wenn man in einem T-Shirt den Frühstücksraum betritt, auf dem ein durchgestrichenes Kreuz und die Worte Bad Religion prangen. Dabei meine ich doch nur die Band. Aber ich fürchte, solche Feinheiten interessieren hier nicht.

6
Nov
2007

Neues aus BL

Der Spaß geht weiter. Quasi nahtlos beim Frühstück.

Keine Chance an der Herbergsmutter unerkannt vorbeizuschleichen. Sie schießt auf mich zu, schüttelt mir die Hand drückt mir direkt ein Gespräch aufs noch schlaftrunkene Auge.

Um dem zu entgehen schleppe ich mich in den Frühstücksraum, wo mir en detail erklärt wird, was dort alles geboten wird ("selbstgemachte Marmelade, ganz ohne Chemie", "der Quark ist mit Sauerstoff aufgeschlagen"). Madame, das hantieren mit Sauerstoff bedarf besonderer Vorsichtsmaßnahmen und deren Mißachtung kann üble Folgen zeitigen. Ich hoffe mal, sie wissen was sie tun oder meinten etwas anderes, ungefährlicheres.

Beim Verlassen des Raumes flötet sie "Ich mach ihnen mal Musik an.". Was bei mir zu einer leichten Panikattacke führt. Mein leicht hektisch vorgebrachtes "Nein, nein, morgens habe ich am liebsten Ruhe!" ist zwar gelogen, verhindert aber das Schlimmste.

Wirklich? Nicht ganz.

Auftritt eines Mitgastes. Ein junger Mann, Mitte bis Ende zwanzig. Auch er wird in Empfang genommen und gefragt, ob er gut geschlafen habe. Seine Antwort: "Ging so, in so einem großen Zimmer fühlt man sich ja doch ein bißchen alleine.". Was die Gastgeberin zu der Frage veranlaßte "Soll ich Ihnen eine Freundin vorbeischicken, damit sie nicht so alleine sind?"

AARRGH! Die Bilder, das Kopfkino. Aufhören, bitte!

Merke: schlimmer geht immer.

5
Nov
2007

So sieht es aus, Teil II

Ein Schnitzel mexikanischer Art später kann es weiter gehen.

Also:

Nachdem ich also wieder Verfügungsgewalt über meine beiden Hände hatte, gingen wir aufs Zimmer bekam ich mein Zimmer gezeigt. Was heißt Zimmer, das ist eine kleine Wohnung. Mit Küche, Diele, Bad. Und einem Klappbett. Sie kennen vielleicht die Art Betten, wo man das Bettzeug festschnallen und das gesamte Dings dann hochklappen kann. So eines.

Die Unterkunft könnte so schön sein. Wenn, ja wenn sie nicht eingerichtet wäre wie Omas Traum. Inklusive eines Sessels mit ausklappbarer Fußstütze. Die Zielgruppe ist ganz klar: 60plus. Die Bemerkung der Herbergsmutter "Das hätten Sie jetzt nicht erwartet, was?" konnte ich nur vollumfänglich bejahen. Nach einem Internetzugang zu fragen habe ich mich angesichts der Zimmereinrichtung gar nicht erst getraut.

Immerhin war im Kühlschrank Bier gelagert. Das habe ich mir gegriffen, mich im Sessel niedergelassen (mit ausgeklappter Fußstütze) und den Fernseher angeworfen. Nachdem das Bier leer war (Drittelliterflaschen sind ausgemachter Blödsinn), habe ich mich nochmal hochgestemmt um die andere Flasche Bier aus dem Kühlschrank zu holen. Ich hätte besser auf das Etikett geschaut, dann wäre mir die Erfahrung unvorbereitet Hannen Alt in mich hineinzuschütten erspart geblieben. War aber nicht so schlimm: einfach mit der Klobürste die Zunge abschrubben und schon ist man den Geschmack wieder los.

Ja, so war das.

Danach kam nur noch schlafen, was problemlos vonstatten ging.

Morgen mehr... bleiben Sie mir gewogen.

So sieht es aus, Teil I

Hier also das versprochene Update.

Wo fange ich also an? Am Besten am Anfang, bei der Anreise.

Ich bin ja wie gesagt nicht in Paderborn, sondern in Bad Lippspringe untergekommen. BL (ich bin ja tippfaul) ist ein heilklimatischer Kurort. Dem einen oder anderen erlaubt diese Tatsache schon Rückschlüsse auf das vorhandene Publikum. Als ich gestern um kurz nach 21 Uhr vom Navi geleitet durch den Ort gefahren bin, war ich alleine. Kein Mensch und kein Auto auf der Straße. Fehlten nur noch die vorbeirollenden Büsche.

Ankunft bei der Unterkunft. Nach dem Druck auf die Schelle ertönt eine Frauenstimme "Kommen Sie in die erste Etage." Ma'am, yes, Ma'am.

Schon im Treppenhaus ein seltsames Gefühl. Anscheinend ein religiöses Haus, es hängen Zettel mit geistlichen Sprüchen an den Wänden. Am Ende der Treppe liegt keine Rezeption wie man erwartet hätte, sondern ein Wohnzimmer (das man hier bewundern kann). In diesem Wohnzimmer die Besitzerin der resoluten Stimme, die meine Hand ergreift und nicht mehr losläßt während sie mir erklärt ich sähe sehr müde aus, das käme doch bestimmt von der langen Fahrt oder hätte ich heute gar noch arbeiten müssen, aber sie könne mir noch was zu essen machen, was sollte es denn sein? Nichts, Mama, danke. Ich habe keinen Hunger, ich möchte... sicher doch einfach ins Bett und schafen, ich sähe ja auch ziemlich geschafft aus, erklärt sie mir. Immerhin hat sie zwischenzeitlich meine Hand wieder losgelassen. Mußte sie auch, denn aus Angst um meine Freiheit habe ich meine Tasche wieder in die Hand genommen, da hatte sie keine andere Wahl.

Jetzt gehts erst mal zum Mittagessen. Später dann mehr...

4
Nov
2007

Auf, auf zum zweiten

Ich bin jetzt mal wieder weg in Richtung Schulung in Paderborn.

Wie ich zu meinem Entzücken festgestellt habe, ist das Hotel dieses Mal in Bad Lippspringe, einem Vorort von Paderborn. Das verspricht noch viel mehr Unterhaltung als letztes Mal. Aber immerhin haben sie einen Handtuchwärmer. Ist doch auch was.

Aber vorher wird noch mal beim Dönermann meines Vertrauens vorbeigeschaut.

Liebe Spieleindustrie,

ich weiß, unser Verhältnis ist nicht ganz ungetrübt. Ich kaufe einfach nicht genug. Das liegt aber nicht daran, das ich nicht will, sondern ausschließlich daran, das mein PC für eure aktuellen Machwerke schlicht und ergreifend unterdimensioniert ist. Ein zusätzlicher Punkt sind die von euch aufgerufenen Preise, die es schlicht verhindern, das ich regelmäßig aktiv werden würde, wenn mein Rechner mitspielte.

Manchmal allerdings überfällt es mich. Dann stehe ich vor der Pyramide mit den Spielen für 10 Euro und überlege. Die Überlegung endet fast immer mit einem Kauf. So auch letztes Mal. Erstanden habe ich "Rome Total War - Gold Edition" und "Sid Meier's Railroads". Erstere klang interessant und bei letzterem kann man nichts falsch machen. Sid Meier ist eine Bank, wenn es um gute Spiele geht.

Aber dann die Ernüchterung. Zu Hause angekommen habe ich Railroads ins Laufwerk gelegt und installiert.

Warum spült mir dieses Spiel ungefragt und unverlangt eine DirectX Version, die älter ist als die installierte auf die Platte? Ich will wenigstens gefragt werden, bevor irgendwelche systemnahen Komponenten verhunzt werden. Da bin ich eigen. Mein PC, meine Entscheidung. Und warum prüft das Spiel nicht vor der Installation, ob der Rechner geeignet ist, sondern erst nach dem ersten Startversuch? Kann doch nicht so schwer sein. Man hätte sich die Installation dann nämlich glatt sparen können.

Angesäuert habe ich also alles wieder runtergeschmissen deinstalliert und die zweite DVD in Angriff genommen.

Das gleiche Spiel: auch hier wird ungefragt und ohne Eingriffsmöglichkeit DirectX aufgespielt. HALLOHO, das war da schon drauf. Sogar in der aktuellsten Version, jedenfalls bevor ihr meintet, ihr müßtet für mich entscheiden, was richtig ist. Dann aber das Beste: "Es wurde eine Laufwerksemulation entdeckt. Beenden Sie diese und versuchen Sie erneut, das Spiel zu starten." So oder so ähnlich stand es auf dem Bildschirm.

Seit ihr noch ganz bei Trost? Ihr wollt mir vorschreiben, welche Software auf meinem PC sein darf, damit ich euere Spiele spielen darf? Gehts noch? Ja, stimmt, bei mir läuft eine Laufwerksemulation, was damit zu tun hat, das ich meinen PC ab und an auch mal ernsthaft nutze und sie dafür einfach praktisch sind. Ich werde sie auf keinen Fall deinstallieren, damit ihr zufrieden seid. So weit kommts noch.

So wird das nichts mit uns, liebe Spieleindustrie. Ich verstehe den Wunsch, euer Eigentum zu schützen, aber das darf nicht dazu führen, das ihr den Spielern vorschreibt, was auf einem PC laufen darf. Mich habt ihr jedenfalls damit vergrault. Sagt Bescheid, wenn ihr euch etwas Besseres ausgedacht habt, ich spiele nämlich eigentlich sehr gerne.

Bis dahin

der Schlauschiesser

2
Nov
2007

Auf, auf

Zum Bloggertreffen.

Wieder in der Nähe der Wohnung, aber mit gänzlich anderer Besetzung, sofern die kommen die sich angekündigt haben.

Ich bin mal gespannt.

Etwas über Menschen gelernt

Über die letzten Monate habe ich so einiges darüber gelernt, was passiert, wenn man mit Menschen ernsthaft spricht.

Das mag Sie jetzt erstaunen, aber ich bin bisher durch mein Leben gegangen und habe meine Probleme für mich behalten und niemanden so nah an mich herangelassen. Seit der Trennung hat sich das geändert und ich sage, wie es mir geht.

Wissen Sie was? Die Ergebnisse sind fast durchweg positiv. Man (also ich) erfährt Verständnis und manchmal Unterstützung aus Ecken, von wo man es nicht erwartet hätte. Das schließt die Aufforderung, sich doch mal zu melden und sich zum Kaffee einzuladen genauso ein, wie das Angebot, für ein Wochenende bei jemandem unterkommen zu können, wenn man es zu Hause nicht mehr aushält (schon älter).

Es gibt allerdings auch die andere Variante. Menschen, die sich als Freunde bezeichnet haben, sind seit dem Bekanntwerden der Trennung völlig in der Versenkung verschwunden. Die einzige Nachfrage ergab sich, als ich mich einmal am Telefon gemeldet habe statt der erhofften/erwarteten Ex-Frau. Wohl mehr aus dem Grund, um einen gewissen Anschein zu bewahren als aus echtem Interesse.

Jetzt können Sie natürlich einwenden, daß ich doch selbst schuld sei. Ich hätte mich doch auch mal melden und Kontakt suchen können. Da haben Sie natürlich recht, das hätte ich. In einer weniger verheerenden Situation bestimmt. In der damaligen ging das nicht, es war mir völlig unmöglich. Interessanterweise haben alle anderen auch entsprechend reagiert und haben, nachdem sie wußten was los war, von sich aus die Initiative ergriffen.

Sei's drum. Die Gesamtbilanz ist trotzdem überwältigend positiv und das ist doch etwas Gutes.

1
Nov
2007

Ein schöner Tag

Den ganzen Tag mit Sohn und Patenonkel D. im Zoo in Dortmund gewesen. Den kannten wir nämlich noch nicht. Keine Ahnung, wie das passieren konnte, aber es war so. Diese Bildungslücke ist ab heute also geschlossen.

Für 6 Euro für mich und freien Eintritt für Sohn (und alle anderen Kinder unter sechs Jahren) kann man einen schönen Tag erleben. Man muß nur gut zu Fuß sein, denn das Gelände ist doch ziemlich weitläufig. Hätte D. gewußt auf was er sich da einläßt, hätte er es sich vielleicht noch mal überlegt. Aber so gilt: mitgefangen, mitgehangen.

Jetzt sind wir also wieder da. Fußlahm, aber zufrieden. Sohn zusätzlich mit zehn Mini-Donuts im Bauch (fünf auf dem Hin-, fünf auf dem Rückweg). Abendessen wird also eine eher karge Angelegenheit. So wie Sohn aussieht, wird das mit dem Schlafen auch wieder ausgesprochen unkompliziert.

Ein guter Tag.
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