So, hier also der versprochene Bericht.
Das Outlet zu finden ist denkbar einfach. Man fährt einfach in die grobe Richtung Roermond und hat gar keine andere Chance, als einen Wegweiser zu sehen. Parkplatzsuche war auch nicht weiter schwierig. So weit, so gut.
Das Outlet selber war anders als gedacht. Es handelt sich nämlich nicht um ein überdachtes Einkaufszentrum wie z.B. das Centro, sondern ist wie eine Einkaufsstraße aufgemacht. Hätte ich das gewußt, hätte ich eine Jacke mitgenommen. Nur mit Sweatshirt ging zwar auch, war aber streckenweise leicht suboptimal.
Zum eigentlichen: einkaufen. Einkaufen ist bei mir ein streng erfolgsorientiertes Projekt. Es gibt eine Zielvorgabe (hier: zwei Pullover) und der Gang in den Laden/die Läden dient der Herbeiführung der Erfüllung dieser Vorgabe. Bummeln ist also nicht, da nicht zielführend. Jetzt gibt es dummerweise in dieser Örtlichkeit Bekleidungsgeschäfte im Dutzend. Erfreulicherweise läßt sich aber schon im Vorfeld, also vor Betreten des Ladens, eine ganze Reihe von Geschäften aussortieren. Ein Pullover für 63 Euro ist in meiner Welt kein Schnäppchen. Wenn er dann noch
häßlich schäbig nicht mein Geschmack ist, hat sich der Laden schon erledigt. Prima, nächster. Aber selbst dann gestaltet sich die Suche noch schwierig. Irgendwie scheinen sich die Pulloverhersteller verabredet zu haben, nichts zu produzieren, was mir gefallen könnte. Man tingelt also durch die Geschäfte um jedesmal frustrierter weiterzuziehen. Zwischendurch entscheidet man (also ich), daß auch eine Hose noch angeschafft werden könnte. Das erhöht die Chance auf einen Treffer und könnte so helfen, den Frust abzubauen.
Allein, auch bei Hosen ist mir kein Glück beschieden. Ich gebe keine 79 Euro für eine Hose aus, egal was für ein Name auf der
ArschGesäßtasche prangt. Das könnt ihr glatt vergessen. Plötzlich Hoffnung: eine Hose für 29,95 oder zwei für 50 Euro. Das klingt doch nach was. Es bleibt aber beim klingen, denn ein kurzer Kontrollblick ergibt: keine schwarze Hose dabei. Auch hier wird es nichts mit dem Einkauf.
Dann noch ein Lichtblick im Reebokstore: ein schwarzer Pullover ohne Schnickschnack für 14,99. Es gibt einen Gott, mein Flehen wurde erhört. Oder auch nicht, denn die größte vorhandene Größe ist 52/54. Eine kurze Anprobe bestätigt den Verdacht, der beim Hochhalten keimte: ich sehe aus wie in eine Wurstpelle gepreßt und fühle mich auch so. War wohl nix mit erhört werden, denn in der Welt von Reebok gibt es keine Menschen, die 54/56 tragen.
Letzte Chance: der Nike-Laden. Erste Überraschung: es gibt die Größe 54/56. Zweite Überraschung: es gibt schwarze Pullover ohne Geschnörkel. Blick aufs Preisschild: 20 Euro. Es regt sich das Mißtrauen. Wo ist hier der Haken? Ah, da: 20 Euro kostet der Pullover in 52/54. In meiner Größe kostet er 30. Aber das ist mir jetzt auch egal, der wird gekauft. So.
Außerdem habe ich noch einen Toaster (an dem Design konnte ich nicht vorbei) und eine Pfanne von Tefal erstanden. Stand nicht auf dem Plan, die Pfanne, war aber über kurz oder lang fällig.
Über den Versuch, die jetzt schon in Auflösung übergehenden
Schuhe gegen ein paar höherwertige zu ersetzen breite ich gnädig den Mantel des Schweigens.
So war das also, in diesem Konsumtempel. Alles in allem eher ernüchternd.