Aus aktuellem Anlaß
Eines vorweg: das, was Nokia in Bochum gerade durchzieht ist eine bodenlose Frechheit. Ein solches Verhalten kann man als Person nicht gut finden.
Aber: Nokia ist keine Person, sondern ein multinationaler Konzern. So ein Gebilde ist nichts und niemandem verpflichtet, außer sich selber und seinem niemals endenden Bestreben, noch mehr Gewinn einzufahren. Es gibt kein "profitabel genug". In diesem Drang nimmt es nun mal keine Rücksicht auf die Schicksale seiner Mitarbeiter (nicht umsonst spricht man von "human resources" statt von Mitarbeitern). Wenn es irgendwo jemanden gibt, der gleiche Qualität zu geringeren Kosten anbietet, dann wird der Konzern nicht zögern. Das ist zum Kotzen, aber so funktioniert Kapitalismus in einer globalisierten Welt. Die Zeiten, zu denen die Politik vielleicht noch steuernd hätte eingreifen können sind leider vorbei. Es ist so: Geld regiert die Welt.
Mehrere tausend Menschen verlieren ihre Arbeit und geraten womöglich in eine existenzbedrohende Situation? Tja, schade, aber wir müssen unsere Wettbewerbsfähigkeit sichern. Sie verstehen? Ach ja, danke für die 88 Millionen Euro Förderung, die sie uns gegeben haben, obwohl wir profitabel sind. War nett mit euch, besucht uns doch mal in Rumänien.
Und alle sind wieder überrascht und kündigen an, sich für den Erhalt des Werkes einzusetzen. Ja klar, was wollen sie denn tun? Das einzige, was wirken würde, wären finanzielle Zusagen, die sich von selbst verbieten. Drohen geht nicht, womit denn auch? Boykott? Nach einem Jahr kümmert sich da niemand mehr drum. Auf soziale/moralische Verpflichtungen oder gar Loyalität hinweisen? Da holen die Manager erstmal den Duden raus und schlagen nach, was damit wohl gemeint sein könnte. Politik und Gewerkschaften stehen hilflos da. Es gibt nichts, was sie jetzt noch tun könnten. Alle Ankündigungen und Versprechungen sind reiner Theaterdonner.
Aber vielleicht kann man ja in Zukunft solche ekligen Schauspiele vermeiden. Dazu hat gestern auf WDR5 ein Wirtschaftsprofessor einen, meiner laienhaften Meinung nach, sehr interessanten Vorschlag gemacht. Bund und Land geben Firmen die Subventionen nur noch gegen Mitspracherechte. Wer 88 Millionen Euro bezahlt, sollte im Gegenzug mitbestimmen können, was für Musik gespielt wird. Ob das durchsetzbar ist weiß ich nicht, aber besser als das gegenwärtige Modell ist es allemal.
Aber: Nokia ist keine Person, sondern ein multinationaler Konzern. So ein Gebilde ist nichts und niemandem verpflichtet, außer sich selber und seinem niemals endenden Bestreben, noch mehr Gewinn einzufahren. Es gibt kein "profitabel genug". In diesem Drang nimmt es nun mal keine Rücksicht auf die Schicksale seiner Mitarbeiter (nicht umsonst spricht man von "human resources" statt von Mitarbeitern). Wenn es irgendwo jemanden gibt, der gleiche Qualität zu geringeren Kosten anbietet, dann wird der Konzern nicht zögern. Das ist zum Kotzen, aber so funktioniert Kapitalismus in einer globalisierten Welt. Die Zeiten, zu denen die Politik vielleicht noch steuernd hätte eingreifen können sind leider vorbei. Es ist so: Geld regiert die Welt.
Mehrere tausend Menschen verlieren ihre Arbeit und geraten womöglich in eine existenzbedrohende Situation? Tja, schade, aber wir müssen unsere Wettbewerbsfähigkeit sichern. Sie verstehen? Ach ja, danke für die 88 Millionen Euro Förderung, die sie uns gegeben haben, obwohl wir profitabel sind. War nett mit euch, besucht uns doch mal in Rumänien.
Und alle sind wieder überrascht und kündigen an, sich für den Erhalt des Werkes einzusetzen. Ja klar, was wollen sie denn tun? Das einzige, was wirken würde, wären finanzielle Zusagen, die sich von selbst verbieten. Drohen geht nicht, womit denn auch? Boykott? Nach einem Jahr kümmert sich da niemand mehr drum. Auf soziale/moralische Verpflichtungen oder gar Loyalität hinweisen? Da holen die Manager erstmal den Duden raus und schlagen nach, was damit wohl gemeint sein könnte. Politik und Gewerkschaften stehen hilflos da. Es gibt nichts, was sie jetzt noch tun könnten. Alle Ankündigungen und Versprechungen sind reiner Theaterdonner.
Aber vielleicht kann man ja in Zukunft solche ekligen Schauspiele vermeiden. Dazu hat gestern auf WDR5 ein Wirtschaftsprofessor einen, meiner laienhaften Meinung nach, sehr interessanten Vorschlag gemacht. Bund und Land geben Firmen die Subventionen nur noch gegen Mitspracherechte. Wer 88 Millionen Euro bezahlt, sollte im Gegenzug mitbestimmen können, was für Musik gespielt wird. Ob das durchsetzbar ist weiß ich nicht, aber besser als das gegenwärtige Modell ist es allemal.
schlauschiesser - 17. Jan, 13:52
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